Während andere im Sommer ein leckeres Eis genießen, müssen Sie aufpassen, um nicht von Schmerzen durchzuckt zu werden. Und auch ein heißer Kaffee kann Ihre Zähne wie ein Blitz treffen. Die Ursache sind freiliegende Zahnhälse. Während bei gesundem Zahnfleisch die Nerven gut versteckt darunter liegen, sind die Fasern an freiliegenden Zahnhälsen äußeren Einflüssen ungeschützt ausgesetzt. Mechanische Reize, der Einfluss von Säuren in Lebensmittel und auch extreme Temperaturen werden von den Nervenleitungen in den sogenannten Dentintubuli an unser Gehirn übertragen und sorgen dort für ein Schmerzsignal. Aber die Quälerei muss nicht sein. Man kann freiliegenden Zahnhälsen gut vorbeugen und sie bei Bedarf in der Zahnarztpraxis behandeln.
Damit es gar nicht so weit kommt
Vielleicht meinen Sie es beim Zähneputzen zu gut mit Ihren Zähnen. Schrubben mit viel Druck entfernt nicht mehr Beläge, schädigt aber das Zahnfleisch. Benutzen Sie eine elektrische Zahnbürste, achten Sie beim Kauf auf Modelle mit einer Warnfunktion, wenn der ausgeübte Druck zu hoch wird. Wird der Zahnfleischrückgang rechtzeitig erkannt, kann sich das Gewebe sogar neu bilden. Für die Übergangszeit schonen Sie das frische Zahnfleisch, indem Sie auf einen weicheren Bürstenkopf umstellen. Glücklicherweise lässt er sich bei elektrischen Zahnbürsten jederzeit wechseln. Der Einsatz von Zahnseide oder Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume ist zwar unter dem Gesichtspunkt der Prophylaxe sehr zu empfehlen, aber gerade Zahnseide kann bei falscher Anwendung für die Rückbildung des Zahnfleischs verantwortlich sein. Lassen Sie sich bei der professionellen Zahnreinigung (PZR) beraten. Vielleicht ist es sinnvoll, für einige Zeit auf Zahnseide und Zwischenraumbürsten zu verzichten und stattdessen eine Mundspülung zu verwenden. Schließlich kann auch eine falsche Zahnpasta das Zahnfleisch angreifen. Sogenannte abrasive Zahncremes, also solche mit Schmirgelwirkung, versprechen zwar weiße Zähne, sind aber Gift für das Zahnfleisch.
So kann der Zahnarzt helfen
Für freiliegende Zahnhälse ist eine Behandlung in jedem Fall nötig, wenn die Ursache eine Paradontitis ist. Darunter versteht man eine Entzündung des Zahnfleischs, die meist durch Bakterien verursacht wird. Diese Bakterien müssen vollständig entfernt werden. Die PZR (professionelle Zahnreinigung) beseitigt Bakterien auf und zwischen den Zähnen sowie am Zahnfleischsaum. Das allein reicht aber nicht aus, denn in den Zahnfleischtaschen und unter dem Saum (subgingival) können sie sich weiter vermehren und Schaden anrichten. Der Zahnarzt wird diese Bereiche mit einem harmlosen Eingriff säubern und anschließend den Mundraum mit antibakteriellen Spülungen behandeln. Bei fortgeschrittener Erkrankung oder wenn die freiliegenden Zahnhälse als ästhetische Beeinträchtigung empfunden werden, können regenerative Maßnahmen helfen. Mit chirurgischen Methoden wird vorhandenes Zahnfleisch an den Zahnhals zurückversetzt, wo es wieder anwächst. Alternativ können freiliegende Zahnhälse auch mit künstlichem Füllmaterial abgedeckt oder mit Veneers verblendet werden.
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