Seit über einem Jahr gehören Mund-Nasen-Bedeckungen jetzt zu unserem Alltag. Wurde die Bedeutung von Gesichtsmasken zunächst heruntergespielt, ist nun wohl klar, dass sie einen wichtigen Schutz gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 darstellen. Mittlerweile reichen Alltagsmasken nicht mehr – in vielen Bereichen sind medizinische Masken Pflicht. Der Haut tun wir damit keinen Gefallen. Aber das Problem ist klein im Vergleich zu einer Erkrankung an Covid-19 – und es lässt sich lösen.
Sitzt die Maske richtig?
Rund jeder Fünfte berichtet von Hautirritationen durch Scheuerstellen oder von einem Juckreiz nach längerem Tragen von medizinischen Masken. Bei den leichteren OP-Masken tritt dieser unerwünschte Effekt seltener auf, bei den recht starren FFP2-Masken ist er häufiger zu beobachten. Ein Grund ist, dass die als Massenware produzierten Masken nicht zu jeder Gesichtsform passen. Eine schlechtsitzende Maske verliert nicht nur einen großen Teil ihrer Schutzwirkung, sondern verursacht auch die geschilderten Probleme. Falls möglich, probieren Sie Modelle verschiedener Hersteller aus, bevor Sie sich einen größeren Vorrat anschaffen. Vielleicht gibt es verschiedene Größen und Passformen. Auch die Verstellmöglichkeiten durch Ohrschlaufen und Nasenbügel haben einen großen Einfluss darauf, wie fest die Maske sitzt und ob sie sich zum Beispiel beim Sprechen so bewegen kann, dass sie an der Haut scheuert. Während Pickel & Co durch FFP2-Masken vor allem an den verstärkten Rändern auftreten, sind es bei den OP-Masken die Teile, die direkten Hautkontakt haben – also an Kinn, Nasenrücken und im Bereich der Befestigungsbänder hinter den Ohren. Auch hier ist eine größere Maske die Lösung. Natürlich muss sie weiterhin fest sitzen, damit Tröpfchen nicht in großer Zahl mit dem Atem an den Seiten austreten, aber sie muss auch nicht so stramm sein, dass wunde Hautstellen entstehen.
Ein Beitrag für die Schönheitsindustrie
Die Kosmetikbranche klagt seit Beginn der Maskenpflicht über drastische Umsatzrückgänge bei Lippenstiften. Kein Wunder, den braucht man ja nicht, wenn ihn eh keiner sieht. Aber vielleicht gibt es auf der anderen Seite einen Zuwachs im Segment der Hautpflege? Jedenfalls wäre eine hypoallergene, feuchtigkeitsspendende Creme nach dem Waschen nicht die schlechteste Idee. Damit kann man nicht nur vorhandene Hautirritationen behandeln, sondern auch neuen vorbeugen. Präventiv ist auch Zinkoxid einsetzbar. Sind Scheuerstellen bereits sichtbar, kann man die Salbe dort auftragen. Sie wirkt sowohl mechanisch gegen die Reibung als auch entzündungshemmend, ohne dass die Wirkung der Maske dadurch beeinträchtigt würde. Gegen hartnäckige Hauptprobleme können auch Hausmittel wie Essig helfen. Ein Teelöffel davon auf eine kleine Schüssel warmes Wasser ist ausreichend. In diese Lösung tunken Sie einen Lappen, mit dem Sie betroffene Hautstellen zwei- bis dreimal täglich für etwa eine Viertelstunde bedecken.
Mit ernsten Hauterkrankungen zum Dermatologen
Die Wechselwirkung aus Feuchtigkeit, Kohlendioxid und erhöhter Temperatur unter der Maske ist umso schlimmer, je länger sie getragen wird. Vor allem medizinisches Personal, das die Masken über viele Stunden aufsetzen muss, klagt über Akne, Kontaktdermatitis, Nesselsucht und Allergien. Gehen Ihre Hautprobleme über reine Kosmetik hinaus, ist das ein Fall für den Arzt. Verzichten Sie in diesem Fall auf eigene Experimente, um eine Hauterkrankung nicht ungewollt zu verschlimmern.
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