Pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang rollt die erste Hitzewelle über Deutschland hinweg. Besonders leiden alle, die gleich unterm Dach schlafen oder die dort die heißesten Stunden des Tages im Homeoffice verbringen. Wie lässt sich eine Dachgeschosswohnung kühlen, ohne dafür Unmengen an Energie aufzuwenden?
Sonneneinstrahlung draußen halten
Die effektivste Maßnahme ist ein gut isoliertes Dach. Aber erstens geht das nicht von heute auf morgen, sowohl Handwerker als auch Material sind oft schwer zu bekommen. Zweitens haben diese Möglichkeit nur Eigentümer ihrer Wohnimmobilie – Mieter müssen auf die Einsicht des Vermieters hoffen. Drittens nützt die beste Isolierung nichts, wenn die Sonne ungehindert durch die Fenster strahlt. Vor allem schräge Dachfenster bieten beste Voraussetzungen für Treibhaustemperaturen.
Sperren Sie also die Sonne aus. Lüften Sie wenn möglich am frühen Morgen und am späten Abend, wenn es draußen kühl ist. Ein gekipptes Fenster bewirkt kaum Luftaustausch – reißen Sie Fenster ganz auf. Vielleicht schaffen Sie es, mit einer geöffneten Türe Durchzug zu erzeugen und die Hitze aus der Dachgeschosswohnung hinauszutransportieren.
Kurzwelliges Licht geht ungehindert durch Glas, die langwellige Wärmestrahlung kann aber nicht mehr hinaus – der Treibhauseffekt. Tagsüber bleiben die Fenster deshalb geschlossen und verdunkelt. Eine Außenjalousie ist der beste Sonnenschutz. Aber auch wenn das aus baulichen Gründen nicht möglich ist, können Sie viel tun. Schützen Sie die Fenster mit einem speziellen Plissee. Es gibt Ausführungen aus dunklem Stoff mit einer integrierten Schicht, die die Sonnenenergie speichert. Die Strahlung kommt zwar durch die Scheibe, wird aber vom Plissee absorbiert, bevor sie in den Raum gelangt. Erst wenn es wieder abkühlt, wird die Wärme in den Raum abgegeben. Da Plissees mit einem Handgriff verstellbar sind, leben Sie nicht während des ganzen Jahres in einer dunklen Gruft. An bewölkten Tagen öffnen Sie den Wärmeschutz einfach. Ihr Dachfenster hat keine Normgröße? Das ist kein Problem. Ordern Sie im Fachhandel ein Plissee nach Maß. Online-Anbieter zeigen genau, wie Sie das Fenster richtig ausmessen und welche Stoffe als Hitzeschutz geeignet sind.
Die technische Lösung
Ist das Dach schlecht isoliert, bringt der Wärmeschutz am Fenster nur einen kleinen Effekt. Dann müssen Sie doch Energie aufwenden, um sich Erleichterung zu verschaffen. Dass ein geöffneter Kühlschrank keinen Nutzen bringt, dürfte sich herumgesprochen haben. Er pumpt die Wärme aus dem Inneren nach draußen, gibt also selbst Wärme ab, statt zu kühlen. Ein Ventilator kühlt zwar nicht die Luft, aber der Luftstrom bewirkt zusammen mit unserem Hautschweiß, dass am Körper ein wenig Verdunstungskälte entsteht. Allerdings funktioniert das nur bei Raumtemperaturen unter unserer Körpertemperatur von 37 °C. Eine mobile Klimaanlage bewirkt keine Wunder, kann aber bei entsprechender Dimensionierung zumindest ein paar Grad Unterschied schaffen – bei 28 °C lässt sich besser arbeiten oder schlafen als bei 32 °C. Einigermaßen energieeffizient arbeiten Geräte mit einem flexiblen Abluftschlauch. Um den Schlauch aus dem Fenster zu führen, muss dieses zumindest einen Spalt weit geöffnet sein. Gute Klimageräte haben entsprechendes Material, um ein Kippfenster mit Abluftschlauch so abzudichten, dass von draußen nicht zu viel zusätzliche Wärme eindringt.
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