Tierisch gut oder alles für die Katz? CBD-Produkte für Tiere

Ein Joint für den Hund? Wer das beim Stichwort Cannabis-Produkte für Tiere denkt, ist nicht gut informiert. Seit vielen tausend Jahren nutzen Menschen Hanf als Nutzpflanze und gewinnen daraus Fasern für Textilien und Seile, Nahrungsmittel (Hanföl und Hanfnüsse), Arznei, aber auch Rauschmittel. Pharmakologisch wirksam sind sogenannte Cannabinoide.

CBD ja, THC nein

Die Erforschung der Cannabinoide und ihrer Wirkung im Körper steht noch am Anfang, führte aber bereits zu interessanten Resultaten. Im Körper von Menschen und Tieren gibt es eigene Substanzen, die sehr ähnliche Wirkungen haben wie die Cannabinoide im Hanf. Sie werden als Endocannabinoide bezeichnet (von griechisch endon = innerlich). Hier liegt ein Schlüssel, der die gesundheitsfördernden Eigenschaften erklären könnte. Die wohl bekanntesten Cannabinoide sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). THC ist die psychoaktive Substanz, die für Rauschzustände verantwortlich ist. Die Diskussionen um die Legalisierung von Cannabis drehen sich ausschließlich um THC-haltige Produkte. THC und CBD stammen aber aus unterschiedlichen Teilen der Pflanze und lassen sich deshalb gut trennen. Alles, was mehr als 0,2 % THC enthält, kommt weder auf den Tisch noch in den Fressnapf.

Immunabwehr und Entzündungshemmung

Wichtig als Bestandteil der Fütterung oder Nahrungsergänzung ist vielmehr das CBD. Der Anwendungsbereich bei Tieren ist praktisch identisch mit den gesundheitlichen Problemen, die sich auch beim Menschen mit CBD positiv beeinflussen lassen:

  • akute und chronische Schmerzen
  • Entzündungen
  • Übelkeit
  • Stress
  • Appetitlosigkeit
  • Aktivierung der natürlichen Immunabwehr
  • Förderung der Regeneration nach Krankheiten oder Verletzungen

Die Parallelen zwischen Cannabinoiden aus Hanf und den Endocannabinoiden legen nahe, dass durch CBD vor allem die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden. Der Einsatz von CBD im Tierfutter dürfte auch Zweiflern an der Wirksamkeit zu denken geben – Placebo-Effekte sind bei Tieren äußerst selten. Wenn überhaupt, werden sie durch positive Reaktionen des Halters ausgelöst.

Darreichungsformen und Dosierung

Wer schon einmal Hund oder Katze Medizin verabreichen musste, kennt das Problem. Nicht einmal in leckerer Leberwurst bleiben Tablette oder Tropfen unentdeckt. Hanfkrautextrakt als Futterzusatz ist beliebt, weil er geschmacksneutral ist. Das Tier erkennt die gewohnte Geschmacksrichtung und Konsistenz und wird die neue Beimischung deshalb problemlos akzeptieren. Mit Hanfkraut werden zum Beispiel Allein- oder Ergänzungsfuttermittel für Hunde und Katzen oder auch Pellets für Pferde angereichert. Alternativ zum Hanfkrautextrakt können Sie es auch mit CBD-Öl probieren. Es hat zwar einen recht starken Eigengeschmack, ist aber so hoch konzentriert, dass ein paar Tropfen reichen. Die kann man ins Futter mischen oder besser noch direkt ins Maul tropfen, sodass die Wirkstoffe über die Schleimhäute aufgenommen werden. CBD-Öl ist übrigens etwas völlig anderes als Hanföl, das man in der Küche verwendet. Während Hanföl aus Samen stammt, wird CBD-Öl aus Blättern gewonnen. Ein Verdampfungsprozess entfernt THC und konzentriert CBD. Im Tierfutterhandel sind unterschiedlich konzentrierte CBD-Öle erhältlich. Je größer das Tier, desto höher sollte die Konzentration sein, sonst benötigen Sie zu viel Öl. Wählen Sie zum Beispiel 5 % für große Hunde, 2 % für kleine Hunde und Katzen. Insgesamt sollten Sie nicht mehr als 0,05 Milligramm CBD pro Kilogramm Körpergewicht als Tagesdosis vorsehen.

Bild: Bigstockphoto.com / Aleksandr Kravtsov

Ebenfalls interessant