Rezeptfreie Schlafmittel: Welche helfen wirklich?

Rund ein Drittel der Menschen in Deutschland haben Probleme mit dem nächtlichen Schlaf: Sie können nicht einschlafen, schlafen nicht durch oder wachen viel zu früh wieder auf. Die Folge sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit und mangelnde Konzentration am nächsten Tag. Glücklicherweise sind die Schlafprobleme oft auf kurze Episoden beschränkt. Dann können Betroffene rezeptfreie Schlafmittel ausprobieren, um den Schlaf zu verbessern. Für rezeptfreie Medikamente gibt es keine Preisbindung, sodass sie bei Shop-Apotheke günstig und in großer Auswahl verfügbar sind. Vertrauenswürdige Online-Anbieter stellen sicher, dass der Apothekenpflicht Genüge getan ist und nur sichere Originale zum Kunden gelangen. Eine chronische Schlafstörung – Insomnie – sollte aber grundsätzlich ärztlich behandelt werden.

Antihistaminika

Diese Wirkstoffe sind vielen von uns noch bekannt, um Heuschnupfen und andere Allergien zu bekämpfen. Die erste Generation von Antihistaminika brachte Müdigkeit als unerwünschte Nebenwirkung mit sich – da liegt ein Einsatz als Schlafmittel nahe. Die Wirksamkeit von Schlaftabletten und Schlaftropfen mit Diphenhydramin und Doxylamin sind recht gut belegt. Allerdings sollten sie nur über wenige Tage eingenommen werden, ansonsten können sich Schlafstörungen nach dem Absetzen noch verstärken. Ältere Menschen verzichten besser ganz darauf, weil die durch Antihistaminika verursachte Benommenheit die Gefahr von Stürzen erhöht.

Aminosäuren, Vitamine und Melatonin

Melatonin ist ein körpereigenes Schlafhormon, das man auch über Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen kann. Vielflieger kennen es möglicherweise als Möglichkeit, den Jetlag beim Wechsel zwischen verschiedenen Zeitzonen zu bekämpfen. Die Wirksamkeit von Melatonin ist besser belegt als die anderer Nahrungsergänzungsmittel wie beispielsweise Tryptophan. Aber bei hohen Dosierungen ist Vorsicht geboten – die Klassifizierung als rezeptfreie Arznei oder Nahrungsergänzung heißt nicht, dass die Einnahme immer ungefährlich ist. Eine Überdosis Melatonin kann zu Kopfschmerzen, Unruhe und Angstgefühlen führen. Um die optimale Wirkung zu erzielen, beachten Sie die Empfehlungen des Herstellers. „Viel hilft viel“ ist keine Apothekerweisheit.

Pflanzliche Mittel

Hier werden viele Menschen zuerst an Baldrian denken. Baldrian wird bei Unruhe und Nervosität empfohlen. Wenn Sie vermuten, dass Ihre Schlafprobleme damit zusammenhängen, ist Baldrian eine gute Wahl für ein Schlafmittel ohne Rezept. Statt auf Kapseln zu setzen, können Sie abends auch Kräutermischungen mit Baldrian, Hopfenextrakt und Wirkstoffen aus der Passionsblume als Tee aufgießen. Das Tee-Ritual zu einer festen Zeit vor dem Zubettgehen fördert das Einschlafen zusätzlich. Leiden Sie unter Schmerzen und schlafen deswegen schlecht, ist CBD-Öl aus der Cannabispflanze eine pflanzliche Alternative zu chemischen Schmerzmitteln.

Schlafhygiene per App

Und hier noch ein Hightech-Schlafmittel: Ihr Smartphone. Nein, Sie sollen keinen langweiligen Film darauf schauen. Im Gegenteil, Fernsehen und Computer bis zum späten Abend sind ganz ungünstig für das Abschalten und Einschlafen. Aber Apps, die das Schlafen tracken und am nächsten Tag eine Analyse liefern, können helfen, Ursachen für nächtliche Störungen zu finden und abzustellen. Zudem unterstützen die Apps Ihre Abendrituale mit beruhigender Musik und geführten Meditationen.

Bild: Milan Gaziev / Unsplash

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